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Bericht Vogelkrippe Die wichtigsten Fragen und Antworten

Eilverordnung aus dem Verbraucherschutzministerium: Ab dem Wochenende muss Geflügel bundesweit in Ställen eingesperrt sein. Verstöße sollen mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden. Zuvor waren neue Infektionen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 in Russland festgestellt worden. 

In Deutschland ist noch kein Fall von Vogelgrippe bei Tier oder Mensch bekannt. Dennoch tauchen Fragen auf, nachfolgend einige davon und die Antworten darauf:

Frage: Wie kann ich mich schützen? - Antwort: Reisende sollten auf den Besuch von Vogel- und Geflügelmärkten in betroffenen Ländern verzichten. Auch Souvenirs wie Federn sind tabu. Eine Ansteckung durch Essen gilt als unwahrscheinlich, das Virus wird beim Erhitzen zerstört. Experten nehmen an, dass die klassischen Grippemittel Tamiflu und Relenza die Symptome bei Menschen lindern könnten, die an Vogelgrippe erkranken.

Frage: Wie wird das Virus auf den Menschen übertragen? - Antwort: Das Vogelgrippe-Virus wird vor allem bei engem Kontakt mit infizierten Hühnern, Enten oder Gänsen übertragen. Die Tiere scheiden den Erreger über Kot und Sekrete aus. Die Übertragungsgefahr ist insgesamt sehr gering. Obwohl Menschen und Hühner in Asien oft auf engem Raum zusammenleben, haben sich dort relativ wenige Menschen infiziert. Vom Auftreten des Virus Ende 2003 bis 10. Oktober 2005 bestätigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 117 Erkrankungsfälle in vier asiatischen Ländern, 60 Menschen davon starben. Am stärksten betroffen ist Vietnam. In Vögeln aus Deutschland wurde das Virus bislang nicht nachgewiesen.

Frage: Kann sich die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch ausbreiten? - Antwort: Eine Übertragung der Vogelgrippe von Mensch zu Mensch ist bisher laut WHO nur in äußerst seltenen Fällen aufgetreten. Fachleute befürchten jedoch, dass sich der Erreger der Vogelgrippe mit dem der menschlichen Grippe mischt und dann eine Art «Supervirus» entsteht. Dieses wäre leicht von Mensch zu Mensch übertragbar, es drohte eine weltweite, extrem gefährliche Grippeepidemie. Ein solches Virus wurde noch nicht entdeckt.

Experten warnen jedoch seit langem vor einer Pandemie - einer Epidemie über Länder oder Kontinente hinweg. Im vergangenen Jahrhundert gab es drei weltweite Grippe-Epidemien, von denen die Spanische Grippe von 1918 die bekannteste ist. Solche Pandemien müssen allerdings nicht unbedingt von einem veränderten Vogelgrippe-Virus ausgelöst werden, sondern können auch von anderen Viren hervorgerufen werden.

Frage: Können sich auch Wildvögel oder Tauben infizieren? - Antwort: Wildvögel tragen auch in Deutschland Vogelgrippe-Viren in sich, der besonders gefährliche Erreger H5N1 wurde allerdings noch nicht nachgewiesen. Nach Angaben des zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts könnte der Erreger vor allem durch illegale Transporte eingeschleppt werden. Bei Zugvögeln sei diese Gefahr für Deutschland momentan gering bis mäßig. Von Tauben, die viele Städte bevölkern, geht nach Einschätzung von Behörden keine große Gefahr aus. Sie gelten als wenig empfänglich für das Virus.

Frage: Können sich auch andere Tiere infizieren? - Antwort: Das Vogelgrippe-Virus wurde in Thailand auch bei Schweinen, toten Tigern und Leoparden nachgewiesen. Könnte es hier zu Lande auch auf Hunde, Katzen, Rehe und Füchse übertragen werden? «Rein theoretisch lässt sich das nicht ausschließen», sagt eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts. «Aber die Gefahr ist derzeit überhaupt nicht gegeben.» Auch der Naturschutzbund NABU sieht keinen Grund zur Panik. «Kein Mensch braucht sich nun vor dem Rotkehlchen im eigenen Garten zu fürchten», versichert Markus Nipkow von NABU.

Für die Bürger, insbesondere Geflügelhalter und Züchter, hat die Hessische Landesregierung eine Hotline eingerichtet: Antworten zum Thema Vogelgrippe gibts unter Tel.: 0611 - 815-4444 oder 815 - 4445.



 
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